Autokosten 2025: Was Sie wirklich zahlen – Monat für Monat

Ein Auto für 19.990 € klingt erstmal vernünftig. Doch wer sich auf diesen Preis verlässt, erlebt meist eine Überraschung – und keine angenehme. Denn der Kaufpreis ist nur der Anfang. In Wahrheit kostet ein Auto jeden Monat Geld – egal, ob es fährt oder steht.
Die Frage lautet also nicht: „Was kostet das Auto heute?“
Sondern: „Was kostet es mich auf Dauer?“
💡 Passend zum Thema: Elektro vs. Benziner – was lohnt sich 2025?
In diesem Artikel rechnen wir vor, worauf es 2025 ankommt – und was viele Autofahrer bei der Kostenplanung systematisch vergessen.
Fixkosten: Was jeden Monat fällig wird, egal wie viel man fährt
Beginnen wir mit der Versicherung. Wer ein gängiges Modell wie einen VW Golf oder einen Opel Astra fährt, zahlt bei Vollkasko schnell zwischen 700 und 1.000 € im Jahr – je nach Schadenfreiheitsklasse und Regionalklasse.
Dazu kommt die Kfz-Steuer. Sie richtet sich nach Hubraum und CO₂-Ausstoß und liegt bei Benzinern oft zwischen 100 und 200 € pro Jahr. Elektroautos bleiben bis Ende 2030 steuerfrei – was in der Gesamtbilanz einen Unterschied macht, aber nicht die Welt rettet.
Der größte Kostenpunkt ist oft der, über den niemand spricht: der Wertverlust. Ein Neuwagen verliert in den ersten drei Jahren oft 40 bis 50 % seines Wertes – auch wenn er nie einen Kratzer abbekommt. Das bedeutet: Wer heute 30.000 € zahlt, hat nach drei Jahren einen Wagen, der vielleicht noch 15.000 € wert ist. Der Wertverlust ist unsichtbar – aber er passiert jeden Tag.
Die Betriebskosten: Fahren kostet – jeden Kilometer
Da ist zuerst der Kraftstoff – oder der Strom beim Elektroauto. Wer 15.000 km im Jahr fährt, zahlt bei einem Durchschnittsverbrauch von 7 Litern auf 100 km und einem Benzinpreis von 1,90 €/l rund 2.000 € im Jahr. Bei Strom sieht es etwas besser aus – aber nur, wenn man zu Hause laden kann. Öffentliche Schnelllader kosten oft so viel wie Benzin.
Dann gibt es die Wartung und Verschleißteile. Ölwechsel, Bremsen, Reifen, Batterien, Licht – all das kommt mit der Zeit. Selbst bei einem gut gepflegten Auto fallen schnell 300–800 € im Jahr an, eher mehr bei älteren Modellen. Bei E-Autos sind die Wartungskosten in der Regel niedriger, aber auch hier gibt es keine Garantie auf Wartungsfreiheit.
Und natürlich: TÜV, AU, neue Reifen, mal ein Kratzer rauspolieren, Scheibenwischer ersetzen, Waschanlage… Die Liste ist lang, und alles kostet.
Die versteckten Kosten, die niemand auf dem Schirm hat
Ein Posten, den viele unterschätzen: Parken. In der Stadt kann ein Stellplatz 60 bis 120 € im Monat kosten – wenn man überhaupt einen findet. Wer täglich zur Arbeit fährt und dort parken muss, zahlt nochmal extra.
Auch gern vergessen: Zinsen bei Finanzierung oder Leasing. Selbst wenn der Wagen „nur“ 200 € im Monat kostet – das sind am Ende 2.400 € im Jahr. Und in diesen Raten stecken oft nicht nur der Fahrzeugwert, sondern auch Gebühren, Versicherungen und Sonderkosten.
Außerdem: Zubehör. Winterreifen? Muss man extra kaufen. Dachbox für den Skiurlaub? Auch nicht billig. Wer ein kleines Kind hat, braucht einen hochwertigen Kindersitz. Alles zusammen: ein nicht zu unterschätzender Teil der Autokosten.
Rechenbeispiel: Was kostet ein durchschnittliches Auto wirklich?
Nehmen wir einen realistischen Fall – einen Benziner der Kompaktklasse, neu gekauft, gefahren über 4 Jahre mit 15.000 km/Jahr:
- Kaufpreis: 28.000 €
- Restwert nach 4 Jahren: ca. 13.000 € → Wertverlust: 15.000 €
- Versicherung: ca. 800 € / Jahr
- Steuer: 150 € / Jahr
- Wartung, TÜV, Verschleiß: 600 € / Jahr
- Benzin: 2.000 € / Jahr
- Parkplatz (in der Stadt): 80 €/Monat → 960 € / Jahr
Gesamtkosten pro Jahr: ca. 7.300 €
Monatlich: rund 610 €
Und das ohne Strafzettel, Kratzer, Unfälle, neue Technik oder größere Reparaturen.
Fazit: Wer genau rechnet, fährt entspannter
Viele denken beim Autokauf nur an den Preis auf dem Schild. Aber in Wahrheit ist ein Auto ein laufendes Projekt – finanziell gesehen. Es verlangt regelmäßige Zahlungen, auch wenn es gerade in der Einfahrt steht.
Wirklich günstig wird ein Auto nur, wenn man es lange behält, gut pflegt und realistisch rechnet. Wer dagegen alle paar Jahre neu kauft oder least, zahlt oft mehr – ohne es zu merken.
Ein Auto kostet – ob du fährst oder nicht.
Die Frage ist nur: Weißt du, wie viel?