Was Sie am Auto selbst prüfen können – und wann es kritisch wird

22. April 2025 | ⏱️ Lesezeit: 6 Min.
Was Sie am Auto selbst prüfen können – und wann es kritisch wird
Foto: Unsplash

Ein kurzer Blick unter die Haube kann mehr bewirken, als man denkt. Wer ein Auto fährt, muss nicht gleich Mechaniker sein. Doch ein grundlegender Blick auf den Zustand des Fahrzeugs kann viel bewirken. Einige Punkte lassen sich schnell selbst prüfen – ohne Werkzeug, ohne Werkstatt. Dazu gehören der Ölstand, die Kühlflüssigkeit, Reifen, Batterie, Lichtanlage sowie Scheibenwischer und Wischwasser.

Ölstand: einfach zu prüfen, entscheidend für den Motor

Ein zu niedriger Ölstand gehört zu den häufigsten Ursachen für Motorschäden. Deshalb lohnt sich die regelmäßige Kontrolle – besonders bei längeren Fahrten oder älteren Fahrzeugen.

So funktioniert’s in drei einfachen Schritten:

  • Auto auf ebenem Untergrund abstellen und Motor 5–10 Minuten abkühlen lassen.
  • Ölmessstab herausziehen, abwischen, erneut einführen und wieder ablesen.
  • Ölstand muss sich zwischen „Min“ und „Max“ befinden – keinesfalls darüber.

Kühlflüssigkeit: nicht nur im Winter ein Thema

Die Kühlflüssigkeit schützt den Motor vor Überhitzung und Frost. Der Füllstand lässt sich meist am Ausgleichsbehälter erkennen und sollte sich zwischen den Markierungen bewegen. Wenn regelmäßig Flüssigkeit fehlt oder die Flüssigkeit ungewohnt aussieht, ist Vorsicht geboten.

Reifen: mehr als nur Profil

Zu niedriger Reifendruck erhöht den Verschleiß, verlängert den Bremsweg und treibt den Verbrauch hoch. Die Herstellerangaben stehen meist im Tankdeckel oder an der Türsäule. Auch die Profiltiefe sollte regelmäßig geprüft werden: Gesetzlich sind 1,6 mm das Minimum, empfohlen sind mindestens 3 mm.

Unregelmäßige Abnutzung kann auf Probleme in der Achsgeometrie hinweisen. Wer also außen mehr Profil hat als innen – oder umgekehrt – sollte die Spur prüfen lassen.

Batterie: unsichtbar, aber kritisch

Viele Pannen entstehen durch altersschwache Batterien – vor allem im Winter. Ein Blick auf das Baujahr der Batterie (oft als Code aufgedruckt) zeigt, ob sie älter als fünf Jahre ist. Auch Korrosion an den Polen oder eine lose Halterung sind Hinweise auf Handlungsbedarf.

Startet der Wagen träge oder reagiert das Bordnetz verzögert? Dann sollte die Batterie in der Werkstatt geprüft werden. Weitere Infos bietet der Artikel „Autokosten 2025“.

Beleuchtung: Kontrolle dauert eine Minute

Defekte Leuchten fallen oft erst bei Dunkelheit auf. Ein monatlicher Lichtcheck hilft. Diese Leuchten sollten geprüft werden:

  • Abblend- und Fernlicht
  • Standlicht und Rückleuchten
  • Bremslicht und Blinker vorne/hinten
  • Kennzeichenbeleuchtung

Wischer und Wischwasser: klare Sicht ist Pflicht

Schlieren oder Quietschen deuten auf alte Wischerblätter hin. Sie lassen sich bei den meisten Fahrzeugen ohne Werkzeug tauschen. Auch die Sprühdüsen sollte man prüfen – im Winter gehört Frostschutz ins Wasser, sonst droht ein eingefrorenes System.

Wenn Symptome auftreten: nicht mehr zögern

Selbstchecks haben ihre Grenzen. Wenn eines der folgenden Probleme auftritt, sollte man zur Werkstatt:

  • Ungewöhnliche Geräusche aus Motorraum oder Fahrwerk
  • Flüssigkeiten unter dem Auto
  • Vibrationen beim Bremsen oder Lenken
  • Blauer oder weißer Rauch beim Start
  • Wiederholte Fehlermeldungen im Bordcomputer

Fazit

Wer sein Fahrzeug regelmäßig selbst prüft, erkennt Probleme früher – und spart oft bares Geld. Viele Checks lassen sich in wenigen Minuten erledigen und geben ein gutes Gefühl – nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Blick auf die Werkstattrechnung.

✍️ Verfasst von Betriebsanleitung365

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